Wie bitte? Die Zeit zurückdrehen? Nein, das ist nicht mein Anliegen und schon gar nicht bei der Gartengestaltung. Nur als „Kind vom Lande“ tut es einem weh, wenn man hört, dass Kinder heute nicht einmal mehr wissen, woher die Nahrungsmittel auf Tisch kommen. Meistens werden sie heutzutage ja eingekauft – aus dem Supermarkt oder am Markttag vom Markt oder auch in Bioläden beim Bauern. Nur bei einigen kommen Obst und Gemüse teilweise noch direkt aus dem eigenen Garten.
Warum eigentlich? Viele Gärten an denen man vorbei kommt, „glänzen“ mit ihren „supperpropper“ gepflegten Rasenflächen, Zierbüschen, Rosen und ähnlichem. Kein bisschen, was den Anblick stört.
Naja, wegen des Friedens, sucht man Verblühtes oder Laub, welches vom großen Nachbarbaum bei uns landet, auch hier vergebens. Nur unter den Büschen und Pflänzchen, wo es als Winterschutz dienlich ist, bleibt das Laub unserer Bepflanzung liegen. Schließlich kann es dort zu Humus werden. – Ein natürlicher Kleinstellenkompost also. 😉 Ebenso darf sich ein Igel hier sein Laub für seinen Überwinterungsbau holen oder auch einen solchen anlegen. Erdkröten sind schon unter den Holzstückchen im Gemüsegarten eingezogen.
Den erst Anfang September angelegten Gemüsegarten mit Herbst- bzw. Überwinterbepflanzung wurde auch schon reichlich belächelt. Viele sagten: Zum pflanzen ist es zu spät. Das Gemüse wird nix mehr.
Es hat dennoch geklappt. Schließlich gibt es noch eine Auswahl von Gemüse, dass auch zu dieser Jahreszeit noch keimt und wächst. Spinat, Radieschen, Asia-Salat haben wir schon geerntet. Auch die italienische Petersilie steht gut. Genauso wie die „Ewige Zwiebel“ (Schnittlauch ähnlich). Der Feldsalat hat schon erntereife Pflänzchen entwickelt. Alle drei, die beiden Gewürze und der Feldsalat werden spätestens Anfang der nächsten Woche das erste Mal geerntet. Da die Mengen der Gewürze zum sofortigen Verzehr zu reichlich sein werden, wird der Rest eingefroren. 🙂
Anderes Gemüse wird auch jetzt im Oktober gepflanzt, damit es im nächsten Jahr zeitiger geerntet werden kann. Winter-Steckzwiebeln sind jetzt auch im Beet. Die Luftzwiebeln kamen vor knapp zwei Wochen an ihren Platz.
Sind zwar keine riesen Mengen, aber den Menschen freut´s und die Kinder interessieren sich für den Garten. Sogar unser Großer. Als ich Kaffeemehl durch ein Sieb rieb, fragte er mich: „Wieso machst Du das?“ „Das ist guter Dünger für unsere Pflanzen. Getrocknet kann er in dem Eimer bis zum Frühjahr bleiben.“ antwortete ich.
Oma´s Wissen über den Garten und seine Pflanzen scheint wohl weitestgehend verloren zu gehen. Eigentlich schade, denn in den Beeten mit Zierpflanzen lässt sich auch gut Gemüse und Salate oder Gewürze unterbringen. Deshalb gibt es bei uns auch Knoblauch in der Außenrabatte. Es muss ja nicht der Vorgarten an der Haustüre sein. 😉
Er steht auch bei unserer Rose. Neben Lavendel und Kaffeemehl soll er das Wachstum der Rose fördern.
Einen so großen Garten wie Oma hatte, haben wir zwar auch nicht, aber dennoch versuche ich sowohl einen Ziergarten als auch Gemüsegarten hier anzulegen.
Wegen der verschiedenen Bepflanzung fällt es mir auch nicht leicht zu sagen, dass ist nun ein romantischer Garten, ein asiatischer Garten, Steingarten oder gar Bauerngarten. Hier ist es ein Mix aus verschiedenem in einzelnen Bereichen. Dieses macht den gesamten Garten auch interessant. Mal gibt es Stellen, wo nur grüne Pflanzen bestimmend sind, dann Bereiche, in denen die Blüten der Pflanzen zeitweise die Hauptrolle spielen sowie den Gemüsegarten mit seiner Bepflanzung aus Gemüse und Blumen.