In diesem Jahr ist hier nur wenig über den Bauerngarten und seinen Ertrag berichtet worden. Dieses möchte ich jetzt hier nachholen.
Nach der Ernte der Herbstpflanzung vom letzten Jahr sind in diesem Frühjahr nun Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Kohlrabi, Knollensellerie, Zwiebeln und Möhren neben den Erdbeeren angepflanzt und geerntet worden. Verschiedene Salate waren auch dabei.
Die „Ausbeute“ oder das Ernteergebnis empfinde ich jedenfalls als gut. Bei den Kartoffeln waren etliche so groß, dass sie über 300 Gramm pro Knolle auf die Waage brachten. Bei den französischen Gourmet-Kartoffeln, welche als Testversuch gepflanzt worden sind, bin ich auch gut zufrieden. Aus jeweils 5 kleinen Kartoffeln ergab sich im „Sandkasten“ jeweils soviel an Ausbeute, dass davon ca. 2 Mahlzeiten zu bereitet werden konnten bzw. können. Die Cherie ist bereits verspeist, jetzt sind noch die „La Ratte“ sowie die „Vitolette“ vorhanden.
Von der „Vitolette“ haben wir jedoch eine 2 Meter lange Reihe seperat im Gartenbeet angepflanzt, sodass wir hier eine größere Menge an Kartoffeln haben. Diese Sorte ist innen bläulich gefärbt und auch die Aussenschale ist blau-violett.
Daneben haben wir die Erbsen ausgesät, welche zwei-reihig mit 5cm Abstand in den Maschendraht wachsen konnten. Die Erbsen haben wir in noch jungem Wachstumsstadium geflückt. Sie waren absolut süsslich und als frische Naschware beliebt. Kaum in der Schale, waren sie auch schon wieder weg. So war es auch gewünscht.
Ebenso ist es mit den Kohlrabi geschehen. Frisch geerntet und gleich verspeist. Rohkost stand auf dem Speiseplan, denn auch die kleinen Reihen der frühen und mittelspäten Möhren waren beliebt. Lediglich die späten Möhren sind jetzt eingekocht. Auch sie brachten es auf eine gute Ernte. Insgesamt reichen sie für 6 Möhren-Eintöpfe in der kalten Jahreszeit.
Bei den Zwiebeln sind die Steckzwiebeln Stuttgarten Riesen gut gewachsen. Der Zwiebelzopf ist jedoch schon weg. Im nächsten Jahr müssen es wohl einige mehr werden, damit sie länger vorrätig sind.
Daneben hat sich auch ein guter Ertrag bei den Luft-Etagen-Zwiebeln ergeben. Die im letzten Jahr gesteckten Jungzwiebeln haben wieder zwei teilweise drei Jungzwielbel-Etagen entwickelt. Bei der Ernte ist dieses Jahr jedoch die „Altzwiebel“ entlaubt worden und daneben eine große neue Zwiebel entdeckt worden. Diese als auch die Jungzwiebeln sind zum trocknen aufgehängt worden. Klein, aber scharf! Sie verbrauche ich auch nach und nach.
Für das nächste Jahr sind schon wieder neue angepflanzt. Allerdings stehen sie jetzt im Rindenmulch in der Nähe unseres Rankgitters, wo sie mit ihren Höhenwachstum nicht mehr im Laufweg hängen können.
Aus dem im letzten Jahr gewonnen Samen einer Zwiebelblüte sind schöne neue Steckzwiebeln geworden. Momentan sind sie als Zwiebelzopf aufgehängt. Erst im nächsten Frühjahr sollen sie dann ausgepflanzt werden und dürfen größer werden.
Versuchsweise habe ich dieses Jahr auch vier einen halben Meter lange Reihen mit Rote Beete Samen bestückt. Dabei sind sie allerdings sehr nah aneinander geraten. Einige junge Pflänzchen habe ich davon umgepflanzt in den Rindenmulchbereich. Nach anfänglichem „Kopf hängen lassen“ haben sie sich jedoch gut weiter entwickelt und sind dann faustgroß geerntet worden.
Auch in den vier Reihen haben sich die Roten Beeten prächtig entwickelt. Leider mussten heute alle raus, denn eine Wühlmaus hat sie entdeckt. Ihr Loch endete genau unter einer gerade frisch angefressenen Roten Beete. Da ist wohl die Anschaffung einer Falle für Wühlmäuse fällig. Alle faustgroßen in den vier Reihen waren fast ganz bzw. gerade neu angefressen. Es ist zum heulen. So ganz traurig brauche ich aber nicht zu sein, denn es stehen bereits einige Gläser voll Roter Beete im Keller. Heute ist mit den kleineren noch ein Glas voll geworden.
Bei den Monatserdbeeren können wir immer noch einige ernten. Manches Mal scheint nur jemand schneller zu sein. Die dicken roten schmecken nicht nur uns, sondern auch ihm, dem unbekannten Mitesser. Dann ist nur der Ansatz noch übrig oder die noch nicht gereiften Bereiche der Erdbeere.
Der Versuch schönen Grünkohl zu erhalten, war trotz Schutznetz auch dieses Jahr nicht so prächtig. Fasst einen Meter hoch, gut gewachsen und dann das. Dieses Mal waren es keine Raupen, sondern ein kleines weißes Tier. Das Maschennetz war vielleicht zu groß, obwohl es als Gemüseschutznetz bezeichnet war. Im nächsten Jahr gibt es einen neuen Versuch, mit einem sehr sehr feinen Gardinen-Stoff. Vielleicht klappt es dann besser. Unter unser Schutznetz krabbelten daneben aber auch andere Tiere. Sie fanden die Überlappungen und mussten daraus wieder befreit werden. Am meisten die einheimischen Marienkäfer. Sie sind auf jeder Pflanze im Garten anzutreffen.
Von den ca. meterhohen Grünkohl-Pflanzen konnte wenigstens etwas gerettet werden. Ganz umsonst war es also nicht.
Bei den Rosenkohl-Pflanzen sind die kleinen Ansätze der Knollen zu sehen. Auch sie leiden unter dem Befall der kleinen weißen Tiere auf den Blättern. Es scheint jedoch, als würde es ihnen nichts ausmachen, denn sie wachsen noch weiter.
Auch der Versuch Porree zu ernten ist fehlgeschlagen. Sowohl mit den selbstgezogenen als auch gekauften Pflanzen. Bei den gekauften zeigte sich schnell, dass es wohl nichts werden wird. Besser machten sich die selbstgezogen aus Samen. Bis, tja, bis sie plötzlich matschig wurden. Sie hatten keine Wurzeln mehr und in der Erde war nichts mehr zu sehen, als die matschigen Teile entfernt waren. Der Grund dafür konnte nicht ausgemacht werden.
In den Pflanzkästen haben sich dieses Jahr auch die Nordische Zitrone und Zierheidelbeere gut gemacht. Von beiden konnte geerntet werden. Die Heidelbeeren haben in diesem Jahr gut getragen. Es sind soviele auf einmal gereift, dass es sich lohnte davon Marmelade zu kochen. Die danach herangereiften Beeren dienten als Frischobst. Vom Strauch – unter Wasser – in den Mund.
Von den Früchten der Nordischen Zitrone und einem halben Apfel als Zusatz hat es dieses Jahr für Marmelade gereicht.
Selbst der neu angepflanzte Brommbeeren-Strauch im Pflanzkasten hat geblüht und jetzt reifen die Früchte. Es bleibt also spannend wie süß sie noch werden.
Im weiteren Pflanzkasten war zur Berankung des Gitters die Mexikanische Minigurke gepflanzt. Sie hat gut gerankt, geblüht und gefruchtet. Die Beeren haben vom Geschmack her Ähnlichkeit mit Gurken. Was uns jedoch nicht so gut gefällt ist die Bitterkeit im Nachgeschmack. Ein No-Go Punkt, weshalb sie nun von der Aussaat-Liste gestrichen wird.
Fraglich ist der Pflanzkasten mit den Topinambur. Die Knollen haben Triebe hervorgebracht, welche schön geblüht haben. Wie vermehrungsfreudig die Knollen sind, konnten wir sehen, weil sie sie bereits aus der Erde drückten. Sie sind mit Erde abgedeckt worden. Jetzt sind die Triebe am absterben und werden oberhalb der Erde abgeschnitten. Die Ernte der Knollen erfolgt aber erst im Winter. Dann werden wir wohl einige wenige Knollen ernten und wie Salzkartoffeln gekocht als Gemüse testen.
Das erste Mal in diesem Jahr konnten wir Mandeln vom Mandelbaum ernten. Zunächst sahen sie aus wie Pfirsiche, nur blieben sie kleiner. Jetzt im September ist die samtige Schale aufgeplatzt und gab den Mandelkern frei. Sie müssen jedoch noch trocknen, doch die ersten sind schon geknackt und getestet worden. Aber Achtung bei Mandeln, es gibt auch noch die Bittermandel. Diese ist nicht essbar. Wir haben die „Echte Mandel“ oder Süßmandel. Dass sie überhaupt Früchte angesetzt hat, hat uns im Frühjahr erstaunt. Von den Temperaturen war es noch nicht sonderlich toll, als sie blühte.
Nun zum Gewächshaus mit seiner Bepflanzung aus Gurken, Tomaten und Paprika. Es sind 3 „Runde Tomaten“, 2 „Stabtomaten“, 3 Schlangengurken und je eine rote, gelbe und grüne Paprika dort untergebracht.
Von den Schlangengurken ist eine Pflanze allerdings eingegangen. Im Frühjahr haben sie schön getrieben, doch durch den Kälteeinbruch die kleinen Früchte dann alle abgestoßen. Danach haben sie bis jetzt einigermaßen gut weiter getragen. Gurken haben wir also in ausreichendem Maße ernten können. Solange sich die Temperaturen und die Sonneneinstrahlung einigermaßen hält, können wir noch mit weiteren Schlangengurken rechnen.
Auch die Tomaten haben sich bis in die Dachspitze aufgemacht. Die Rispen hingen und hängen voll, sodass wir Tomaten reichlich verzehren konnten. Jetzt zeigt sich langsam, dass es Herbst wird. Heute haben wir noch einmal den Erntekorb füllen können. Es hängen aber noch viele Tomaten an den Rispen, welche rot werden müssen.
Die Paprika-Pflanzen haben sich zu regelrechten Büschen entwickelt und blühen bzw. tragen gut. Am besten ist die „Grüne“. Von der „Gelben“ haben wir allerdings bisher allerdings nur grüne, welche sie aufrecht in die Höhe drückt und dann aufgrund der Größe sowie des Gewichtes irgendwann abfallen lässt. Auch heute lag wieder eine Frucht auf dem Boden. Bei der roten sind zwar Blüten und Fruchtansätze, aber noch keine roten Paprika. Die erste rote Paprika hat jetzt unsere „Grüne“ Pflanze dran. Davon werde ich jedenfalls den Samen nehmen.
Die Beschreibung, dass die erste Blüte ausgeknipst werden soll, habe ich auch gelesen. Allerdings habe ich bei keiner meiner Pflanzen dieses gemacht. Nur gepflanzt und wachsen gelassen.
Zum Vergleich stehen aber auch im Rindenmulch-Bereich oder Freiland 3 grüne Paprika aus selbst gesammelten Samen gezogene Pflanzen. Sie sind zwar nicht ganz so buschig wie die gekauften Pflanzen im Gewächshaus, blühen und tragen aber ebenfalls gut.
Neben ihnen steht die Rhabarber-Pflanze. Nach dem Winter ist sie gut getrieben. Bis zum 21. Juni sind bei zwei Ernten eine Menge von jeweils über 1kg Rhabarber erreichbar gewesen. Dieser ist zu Mus verarbeitet worden. Dieses Jahr war das erste Mal eine Vollernte möglich. Jetzt im September ist die Pflanze wieder so groß und mächtig wie zur letzten Ernte im Juni.
Auf der Terrasse stehen bzw. standen neben der Blumentreppe mit Kräutern auch zwei Topf-Tomaten-Pflanzen. Sie haben sehr dicht getrieben und waren übervoll mit Blütenansätzen. So eng wie sie sich entwickelt haben musste für Wachstumsfreiheit der kleinen Tomaten gesorgt werden. Deshalb haben wir sie leicht ausgelichtet. Dieses hat ihnen aber in keiner Weise geschadet. Sie standen frei. Regen, Wind und Sonne trotzten sie ohne Probleme. Sie bildeten unermüdlich kleine sehr leckere Tomaten. Diese haben uns so gut gefallen, dass wir die Pflanzen im nächsten Jahr wieder vom Gemüsegärtner aus der Nachbarschaft besorgen werden.
Auch die von ihm beschafften Zucchini-Pflanzen haben sich im Rindenmulch-Bereich gut entwickelt. Dieses Jahr haben wir uns für je zwei weiße und zwei grüne Pflanzen entschieden. Davon trägt jeweils eine überreichlich und die zweite weniger oder gar nicht. Die Zucchini sind so schnell nachgewachsen, dass es schwierig wurde sie zeitnah zu verarbeiten. Nicht nur als Gemüsemix mit Paprika und Mett oder Gulasch sind sie zubereitet worden, sondern auch bei Kartoffel-Puffern. Lecker… mmhhh.
Zu großer Irritation veranlaßt allerdings der kleine Apfelbaum. Im Frühjahr blühte er nur ganz wenig und setzte keine Früchte an. Aber er brachte neue Triebe und seine Seitenausbreitung nahm zu. Doch leider ein kleines bisschen zu weit, weshalb diese Äste eingekürzt wurden im Sommer. Tja, …und nun …. nun blüht er seit Ende August. Die ersten kleinen Fruchtansätze sind zu sehen. Möchte er uns „Winteräpfel“ servieren?
Wer jetzt hofft, etwas über eine Nachfolge-Pflanzung zu lesen, muss ich leider enttäuschen. Der kleine Gemüsegarten bekommt in den nächsten Wochen ein neues Aussehen. Also sind die abgeernteten Beete nun leer. Es steht noch der Rosenkohl und die Erdbeer-Pflanzung. Weil die ertragreiche 4 Meter lange Reihe anlässlich der Änderung weichen muss, gibt es bereits Ersatz. Das alte Dreiecks-Beet wird das neue Erdbeer-Beet. Dort sind neben den einjährigen Jungpflanzen die diesjährigen Ableger eingepflanzt worden. Auf die leckeren Erdbeeren brauchen wir also auch im nächsten Jahr nicht verzichten.